• «Der etwas andere Verlag»
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James-Rosenquist-Ausstellung

im Ludwig-Museum Köln

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Köln, Apostol-Viertel_vom Hotelfenster

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Köln_Dom

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Köln Neumarkt_Ristorante

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Köln_Wintereinbruch vom Hotelfenster

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Köln_Wintereinbruch vom Hotelfenster

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Köln_von Unterwegs

Durch das Nadelöhr zum Amboss*, 1988

Öl und Acrylfarbe auf Leinwand, die Ölfarben auf eingelassenem Sperrholz-Paneel

Estate of James Rosenquist

The Swimmer in the Econo-mist #1, Detail

(Der Schwimmer im Wirtschaftsnebel #1), 1997/98, Öl auf Leinwand

Solomon R. Guggenheim Museum, New York

Time Dust-Black Hole, 1992

(Zeitstaub - schwarzes Loch), Öl und Acrylfarbe auf Leinwand | Oil and acrylic on canvas

Estate of James Rosenquist

*Durch ein Nadelöhr /Through the Eye of the Needle

Rosenquist selbst sagte, dass die meisten seiner Gemälde eine persönliche Bedeutung für ihn haben und er die Motive intuitiv verwende, um seine Ideen, Gemütszustände und Gefühle darzustellen. Der Tod seiner Mutter führte ihn zum Nachdenken über ihr letztlich unerfülltes Leben. Seiner Ansicht nach war seine Mutter eine Künstlerin, die aber während ihres Lebens keine Möglichkeit hatte, dies auszuleben. Dies inspirierte ihn zu dem Werk Through the Eye of the Needle to the Anvil (Durch das Nadelöhr zum Amboss), über das er sagte: »Dieses Gemälde, Through the Eye of the Needle to the Anvil, hat mit dem Ende, dem Sterben zu tun. Zum Teil hat es mit der Nähnadel zu tun. Und das auf eine ähnliche Art wie der winzige Funke von Intuition, weiblicher Intuition oder künstlerischer Intuition, zu einem großen Werk werden kann, sich vielleicht in einen Film, ein Theaterstück oder einen Tanz entwickelt. Etwas in dieser Art kann mit einem Nadelöhr einsetzen und zu diesem gewichtigen Ding werden.«

Hinter der Bildfläche verbirgt sich eine hölzerne Box in der Größe eines Umzugskartons. Sie ist nur durch eine kleine Öffnung oberhalb der Damenschuhe einsehbar. In ihrem Innern steht der Schriftzug: after all in awe of itself is death(schließlich steht der Tod erstaunt vor sich selbst). Die Box dient dem Künstler als persönlicher, ureigener Gedenkraum. Bereits hier wird deutlich, dass das Image des schillernden Pop-Plakatmalers bei Rosenquist zu kurz greift.

Eintauchen in das Bild

Ich möchte, dass die Menschen, die meine Gemälde betrachten, durch die illusionäre Oberfläche der Leinwand dringen und einen Raum betreten können, wo die Ideen in meinem Kopf sich mit den ihren überschneiden.

Die Bildideen des Künstlers James Rosenquist (1933-2017) stellen uns bei erster Betrachtung häufig vor Rätsel. Mithilfe der Collagetechnik kombinierte er verschiedenste Motive in seinen Gemälden. Beim Betrachten werden auf diese Weise unterschiedliche Gedanken geweckt, Verbindungen zwischen ihnen geknüpft und zugleich wieder verworfen. Einem Störmanöver vergleichbar tauchen Bildelemente auf, die sich nicht einfach in Zusammenhänge einordnen lassen. Rosenquists Werke entziehen sich so bewusst einer eindeutigen Aussage und in dieser Mehrdeutigkeit liegt ihr besonderer Reiz.

Ebenso reizvoll ist der Gedanke des Eintauchens ins Bild, der vom Künstler immer wieder neu bearbeitet und umgesetzt wurde und den Leitgedanken für diese Ausstellung bildet. Riesige Farbflächen überwältigen die Wahrnehmung durch ihr Format, allseitig umgebende Gemälderäume fangen den Blick ein und dynamische Farbstrudel entführen ihn in kosmische Welten. Auf diese Weise lösen sich die Grenzen zwischen Mensch und Werk auf, eine Idee, die Rosenquist zu immer neuen Bildschöpfungen antrieb.

Obwohl der Künstler sich selbst nie entschieden als politischen Künstler bezeichnete, verbergen sich hinter den poppig-farbigen Fassaden seiner Gemälde häufig politisch brisante Themen. Privat nahm Rosenquist an vielen Antikriegsdemonstrationen teil und machte sich für den Frieden stark.

In der Schau mit teilweise noch nicht öffentlich präsentierten Archivunterlagen, vom Künstler als Quellen bezeichneten Collagen und vielen der zugrundeliegenden Originalanzeigen aus alten Life-Magazinen, wird ein historischer Kosmos erschlossen.

James Rosenquist hat Konzept und Werkauswahl dieser Ausstellung noch selbst autorisiert und den Entwicklungsprozess von Beginn an begleitet. Nun ist dies posthum die erste große Museumsausstellung als Hommage an den am 31. März 2017 verstorbenen Künstler.

Die Ausstellung wird von der Peter und Irene Ludwig Stiftung, der Terra Foundation for American Art sowie der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig unterstützt.

Professional Courtesy, 1996

(Professionelles Entgegenkommen), Öl auf Leinwand

Estate of James Rosenquist

The Stowaway Peers Out at the Speed of Light

(Der blinde Passagier späht bei Lichtgeschwindigkeit nach draußen), 2000

Öl auf Leinwand

Estate of James Rosenquist

Paper Clip (Büroklammer), 1973

Öl und Acrylfarbe auf Leinwand

Dallas Museum of Art

Paper Clip (Büroklammer), 1973

Detail

Time Dust (Zeitstaub), 1992

Detail

Time Dust (Zeitstaub), 1992

Detail

Time Dust (Zeitstaub), 1992

Eingefärbte gepresste Papierpulpe, mit Lithografie, Siebdruck, Relief, Prägung/Stanzung und verchromter Metallkette 

Star Thief (Sternenräuber), 1980

Öl auf Leinwand

Leihgabe Peter und Irene Ludwig Stiftung, Aachen 1995

The Swimmer in the Econo-mist #1

(Der Schwimmer im Wirtschaftsnebel#1), 1997/98 Öl auf Leinwand

Solomon R. Guggenheim Museum, New York

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Köln_Ludwig-Museum

2018