Walter Roth
"Walter ist ein begnadeter Erzähler. Es ist schön mit anzusehen, wie sich sein Gesichtsausdruck verändert, sobald er in die Erinnerungen abtaucht, wie sich seine Gesichtszüge beleben, wenn er sie, mit breiten Gesten wachzurufen versucht. Ich erinnere mich an ihn auf der Bühne des Temeswarer Deutschen Staatstheaters, wo er, in einer Inszenierung von Victor Carcu ("Der Todeskampf eines selig Entschlafenen" von Esteban Navajas Cortes, 1982), äußerst leidenschaftlich drauflos spielte, dann jedoch, noch am selben Abend nach der Premiere, zusammen mit anderen Schauspielern bei uns zu Hause, sich eher schüchtern, aber manchmal auch durchaus enthusiastisch verhielt. In all der Zeit danach dann, angenehm und wortgewandt, brachte er stets einen aufrichtigen Geist und gesunden Ehrgeiz mit sich, einen frischen Wind. Seit mehr als 25 Jahren begleiteten wir uns durch die wesentlichen Stationen unseres Lebens, zwar mit inaktiven Phasen, aber ohne Unterbrechungen."
